Erfolgreiche Übergabe an die 7. Generation Interview mit Andrea Längle, Inh. Längle Oberflächentechnik GmbH
Andrea Längle hat vor kurzem in 7. Generation die Firmenanteile der Längle Oberflächentechnik GmbH übernommen.
Planung der Nachfolge
Im Familienunternehmen, bis vor kurzem noch unter der Leitung von Vater Komm.Rat Dietmar Längle, war jeder der vier Töchter freigestellt, ob sie die Firma später übernehmen möchte. „Jede ist zunächst ihren eigenen Weg außerhalb des Unternehmens gegangen“ erzählt Andrea Längle.
Sie selbst hat sich nach zehn Jahren Karriere in internationalen Großkonzernen dazu entschieden, zum Familienunternehmen zurückzukehren. Sie startete vor sieben Jahren im Kundenservice und entschied sich final, die Geschäftsführung vom Vater zu übernehmen.
„Die Betriebsnachfolge sollte meiner Meinung nach ein freiwilliger Prozess von beiden Seiten sein. Weder der Übergeber noch der Übernehmer sollten sich unter Druck gesetzt fühlen“ betont Andrea Längle.
Konflikt-Potential unter den Geschwistern?
Die Planung der Betriebsübergabe war ein über viele Jahre andauernder Prozess. Grundsätzlich hatten alle vier Schwestern die Möglichkeit, die Führung des Familienunternehmens zu übernehmen; dazu entschieden hat sich Andrea Längle.
Konflikte hat Vater Dietmar Längle ausgeschlossen. Er hat klar geregelt, dass die neue(n) Nachfolgerin(nen) die Mehrheit des Unternehmens hält/ halten. Die Geschwister, die sich für eine Karriere außerhalb des Familienunternehmens entscheiden, erhalten anderweitig Anteile aus dem Familienbesitz.
Mitarbeiterbeteiligung als Führungs-Unterstützung
„Mir war von Anfang an klar, dass ich das Unternehmen nicht allein führen möchte“ sagt Andrea Längle, und sie fährt fort „daher ist die Mitarbeiterbeteiligung auch eine gewisse Risiko-Absicherung. Ich halte es für eine gesündere Art, ein Unternehmen zu leiten“.
In ihrem Unternehmen gibt es langjährige und auch neue sehr engagierte Mitarbeiter, die sich bereits als Mit-Unternehmer hervorgetan haben. Einer kleinen Auswahl möchte sie jetzt die Möglichkeit bieten, die Firma mitzuleiten und Entscheidungen zu treffen.
Die Planung der Beteiligung und die Festsetzung der Regularien werden von einem externen Berater begleitet und umgesetzt. „Voraussetzung für diese Beteiligung ist, dass die betreffende Person aktiv im Unternehmen tätig ist. Nach Firmenaustritt müssen die Anteile abgeben werden“ so Andrea Längle. „Es wurden ausführliche Regularien ausgearbeitet, die alle Eventualitäten einschließen“ fügt sie hinzu.